Metaller-Verhandlungen: Fünf-Prozent-Forderung durch Hochkonjunktur gerechtfertigt
„Einem wirtschaftlichen Rekordjahr zum Trotz liegt das Angebot der Arbeitgeber bei lediglich 2,02 Prozent – und das nach bereits vier Verhandlungsrunden. Diese 2,02 Prozent entsprechen lediglich der Preissteigerung und würden defacto eine Nullohnrunde bedeuten. Damit verhöhnen sie die ArbeitnehmerInnen, die zum wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen maßgeblich beigetragen haben!“, kommentiert Robert Koschin, Geschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE, den Status Quo. Ins selbe Horn stößt Christoph Scheiber, Tiroler Verhandler für die Angestelltengewerkschaft GPA-djp: „Nach zahlreichen Verschlechterungen für die ArbeitnehmerInnen – Stichworte 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche, Zwangsfusion der Kassen und Verschlechterung der Altersteilzeit – sind jetzt die Beschäftigten an der Reihe!“
Koschin hält an der Forderung nach einer Erhöhung der Löhne um 5 Prozent bzw. um mindestens 100 Euro fest. Seit Montag finden bundesweit ca. 350 Betriebsversammlungen statt, in Tirol sind es rund 20. Donnerstag steht die nächste Verhandlungsrunde am Programm. Koschin rechnet mit zähen Verhandlungen, sieht aber gleichzeitig bei den ArbeitnehmerInnen absolute Geschlossenheit. „Die ArbeitnehmerInnen werden sich das nicht länger gefallen lassen und sind notfalls auch zu Kampfmaßnahmen bereit. Wir lassen uns nicht über den Tisch ziehen!“, so Koschin zuversichtlich. Scheiber und Koschin verweisen abschließend auf die wirtschaftlichen Daten: „Die Gewinnausschüttungen aus 2017 machen 39,7 Prozent der gesamten Löhne und Gehälter aus. Die Ausschüttungen steigen schneller als die Lohn- und Gehaltssumme der Beschäftigten und stehen daher in keinem angemessenen Verhältnis zur Entwicklung der Löhne und Gehälter. Eine fünfprozentige Erhöhung ist also absolut gerechtfertigt!“